Fünf Themenschwerpunkte für ein
stimmiges Gesamtkonzept.


Wald und Streuobst erhalten und weiterentwickeln

 

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Damit die Streuobstbestände auf den Fildern geschützt bleiben, werden die verbliebenen Flächen konstant gesichert und lückenhafte Bestände revitalisiert damit eine langfristige Pflege der Bestände gewährleistet ist.

Die Filderkommunen sind durch den Aufbau und die Teilnahme an Netzwerken und Kooperationen, wie dem „Streuobstland Alb-Neckar-Rems“ oder dem „StreuobstwiesenNetzWerk“, stets bemüht, die verbliebenen Streuobstwiesen durch Pflegemaßnahmen und Vermarktungsstrategien zu erhalten.

 

Maßnahmen auf kommunaler Ebene:

  • Uneingeschränkter Erhalt der Bestände sowie Fortführung und Ausbau der kommunalen Streuobstkonzepte in Kooperation mit Bürgern und Vereinen.
  • Entwicklung einer lokalen Fildermarke.
  • Aufnahme und Erstpflege von pflegebedürftigen Streuobstbeständen und Aufbau eines Pools potenzieller Kompensationsflächen.
  • Nachpflanzung von 500 co-finanzierten Hochstämmen regionaler Obstsorten in lückigen und überalterten Beständen sowie Aufbau eines Streuobstlehrpfades zwischen Harthausen und Neuhausen.

 

Gewässer aufwerten

 

Im Zuge des Rahmenplanes Landschaftsraum Filder werden durchgängig aufgewertete Gewässer geschaffen, die sich über die Kommunengrenzen hinwegsetzen. Viele Fließgewässer sind nach wie vor an vielen Stellen verdolt und kaum wahrnehmbar. In Filderstadt wurden bereits rund 3,8 Kilometer Fließgewässer renaturiert, und in Leinfelden-Echterdingen sogar 11 Kilometer durch Ausweitungen, Schutzstreifen oder Gehölzpflanzungen umgestaltet.

Auszug weiterer Gewässerrenaturierungen:

 

Gemarkung

Gewässer

Maßnahme(n)

Länge

Leinfelden/Echterdingen

Streitgraben

Renaturierung

Ca. 1.260 m

Denkendorf

Körsch

Naturnahe Umgestaltung

Ca. 1.800 m

Sielmingen

Sulzbach

Renaturierung

Ca. 730 m

Bernhausen

Binsach

Renaturierung

Ca. 810 m


 
 

Wege verbinden

 

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Wichtige Nord-Süd-Verbindungen über die Filder verlaufen zwischen Möhringen und dem Siebenmühlental, Leinfelden-Echterdingen und Möhringen, Birkach und Filderstadt, Ostfildern und Neuhausen, Esslingen und dem Sulzbachtal sowie Denkendorf und dem Sulzbachtal. Diese Wegverbindungen gilt es als „Grünverbindungen“ durch punktuelle Aufwertung entlang der bestehenden Wege, Parallelwege, Ausweichstellen und Grünbrücken auszubauen. Alle Grünverbindungen sollten an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden werden, um unter Anderem einen größeren Erholungsraum erschließen zu können. Auf unserer Homepage finden Sie hierzu relevante Informationen.

Die am stärksten frequentierten Freizeitwege auf der Filderebene sind die Feldwege mit Ost-West-Ausrichtung. Durch Nutzungsbündelung oder Wegeneubau bzw. -ausweisung können neue Freizeitwege in Ost-West-Richtung gestärkt werden. Ein Hauptproblem bleibt jedoch die Doppelnutzung der Filderebene durch Landwirtschaft und  Naherholung – durch eine Wegoptimierung kann dem jedoch aus dem Weg gegangen werden.„Wege verbinden“ bedeutet auch Brücken zu bauen, sogenannte „Grünbrücken“, welche die durch Verkehrstrassen entstandenen Lücken in den wichtigen interkommunalen Grünverbindungen schließen und damit Teilräume der Filder miteinander vernetzen und auch Lebensräume von Wildtieren verbinden.

 

Grünanbindungen von Ortschaft & Landschaft


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Ein anderes Vorhaben des Landschaftsraum Filder ist das vor Jahren entstandene künstliche Kommunenkonstrukt weiterzuentwickeln. Ziel hierbei ist eine verbesserte Vernetzung von Siedlung und Landschaft, umgesetzt durch Ideenvorschläge, die vorab im Rahmen des Gesamtkonzeptes aufgenommen wurden. Hierzu zählen beispielsweise gezielte Anbindungen von landschaftlichen Naherholungszielen. Ebenso auch die Pflanzung oder Nachpflanzung von Streuobstbeständen, die sich in Siedlungsnähe befinden, damit ein harmonischer Übergang zwischen Landschaft und Siedlung entsteht. Aber auch Naherholungswege, die als Fahrradrouten oder Spazierwege ausgewiesen werden.

 

Felder bewirtschaften – integrierter Naturschutz


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„Landwirtschaft“ – mit wohl keinem anderen Wort lassen sich die Filder besser beschreiben. Auch in Zukunft müssen die hervorragenden Böden der Landwirtschaft zur Verfügung stehen. Der in den vergangenen Jahrzehnten massive Verlust von Kulturlandschaft zugunsten von Verkehr und Siedlung muss eingedämmt werden. Als mittelfristiges Ziel sollte mit allen Beteiligten eine freiwillige Selbstverpflichtung bezüglich der Flächenversiegelung vereinbart werden. Diese Vereinbarung sollte eine verlässliche Basis für künftige Entwicklung auf der Filder bilden.

Ein Ansatz für Kooperationen zwischen Landwirtschaft und Naturschutz liefert beispielsweise ein Projekt in Leinfelden-Echterdingen zum Schutz der Lebensräume für Ackerbewohner, wie z. B. das Rebhuhn. Dieses Erfolgsmodell soll auf die gesamte Gebietskulisse übertragen werden. Weitere Gewässerrenaturierungen dienen ebenso den Zielen des Naturschutzes.

Flächen, die hauptsächlich der Naherholung und der Realisierung von Kunstprojekten dienen, werden vorwiegend auf kommunalen Flurstücken und sogenannten Zwickelflächen vorgeschlagen. Obwohl viele Filderlandwirte traditionell Hofläden unterhalten, könnte dies in Zukunft weiterkultiviert werden. Die Filder gilt weithin auch als „der Gemüsegarten von Stuttgart“. Die hochwertigen, landwirtschaftlichen Produkte könnten aber auch für Durchreisende und Besucher angeboten werden. Geeignet wären hierfür die Autobahnraststätte Denkendorf und die neue Idee, einen „gläsernen Bauernmarkt“ im Umfeld der Messe einzurichten.